Tag 9/10  Agra - Delhi

6 Uhr, aufstehen! Vor dem Frühstück geht’s los. Unser Fahrer setzt uns am Eingangstor zum TajMahal ab, von wo aus wir noch ein paar hundert Meter zum Ticketschalter laufen müssen. Noch ist es dunkel. Die Morgendämmerung kommt so langsam hervor.

 

Wir mussten nun an getrennte Schlangen anstehen, von denen es vier an der Zahl gab: Männer und Frauen (Ausländer) und Männer und Frauen (Inder). Im Reiseführer haben wir schon gelesen, dass man das Eintrittsgeld passend bereit zu haben hat, da hier viel über die Dreistigkeit des Personals bekannt ist: „Haben kein Wechselgeld“ etc.

 

Nach zögerlichen Anlauf des „Kassensystems“ hatten wir es geschafft! Es wurde auch schon langsam viel heller.

Der indische Grossmogul Shah Jahan erbaute das Taj-Mahal 1631 für seine Lieblingsfrau MumtazMahal, die bei der Geburt ihres 14. Kindes starb. Untröstlich über ihren Tod lies er dieses Grabmal für sie errichten.

 

Es haben  an diesem Bau 37 Architekten, 20.000 Arbeiter und über 1.000 Elefanten gearbeitet. Die Arbeiten dauerten 22 Jahre und es wurden  Edel-und Halbedelsteine aus dem ganzen Orient zusammengetragen.

 

Das Mausoleum ist eingerahmt von vier Minaretten, die sich leicht nach außen neigen. So können sie im Falle eines Erdbebens nicht das Grabmal beschädigen. Auf der einen Seite liegt das sogenannte Gästehaus und auf der anderen die Moschee. Die gesamte Anlage hat eine vollkommene und harmonische Symmetrie.

 

Nach Fertigstellung  des TajMahals wollte der damalige Herrscher auf der gegenüberliegenden Flussseite eine Kopie des Grabmales bauen, diesmal jedoch in schwarzem Marmor. Dort sollte er selbst bestattet werden. Doch sein ehrgeiziger Sohn Aurangzeb verhinderte dies, indem er ihn entmachtete und so musste Shan Jahan die letzten acht Jahre seines Lebens eingesperrt im Fort von Agra verbringen. Er wohnte dort in seinen Gemächern und hatte Blick auf das Grabmal seiner geliebten Ehefrau Mumtaz. Er wurde nach seinem Tod im TajMahal an der Seite seiner Gemahlin beigesetzt.

 

 

Wir gingen Richtung Eingang um die Ecke, und:

 

Abermals getrennte Warteschlangen zum Sicherheitscheck. Rucksäcke aller Art, Wechselobjektive, Ersatzakkus für die Kamera sind verboten! Ich war drauf vorbereitet und drückte Andrea meine Zweitkamera mit passender Optik in die Hand. Kurioserweise endeten alle vier Warteschlangen in einem Checkbereich, so dass es eigentlich egal war, wo man vorher gewartet hat…
 

Mit etwas Tageslicht im Rücken ging es zum berühmten Standpunkt, wo gefühlt jedes TajMahal-Foto entsteht. Schon beeindruckend.

 

Mit jedem Lichtwechsel sah das TajMahal anders aus. Ein wirklich faszinierendes Bauwerk von Außen, aber von Innen nichts als karge Wände und zwei Sarkophage.

 

Sonnenstrahlen brechen sich und schöne Lichtspiele ergeben sich.

 

Tolle Intarsien schmücken die Gebäude

 

Hier noch ein paar fotografische Eindrücke:

 

Ich habe Hunger! Wir brechen auf zum Frühstück im Clarks:

 

Ich versinke in einer roten Plüschbank und komme mir vor wie ein Schulkind an den „hohen“ Tischen.

 

Hier haben wir unser bisher bestes Frühstück mit reichhaltigster Auswahl zu uns genommen. Frisch, vor unseren Augen werden die Eier gebraten. Mir läuft das Wasser noch im Mund zusammen. Genau das Richtige nach dem frühen Aufstehen und der Besichtigungstour.

 

Vor unserer  „Heimfahrt“ nach Delhi, die Tage gingen so schnell rum, wollten wir auch hier in Agra noch ein wenig in die Stadt. Der Sadar-Basar war unser Ziel.

 

Der Markt ist berühmt für petha (Süßigkeiten), Kleider, Kunsthandwerk und vor allem für Lederwaren.

 

Andrea kaufte Kamelledersandalen, die ihr gut gefielen Zu Hause stellten wir fest, dass sie doch stark abfärben.

 

Man sieht auch überall massige Transportkarren mit Schuhkartons.

 

 

Auf geht’s nach Delhi über die Autobahn. Autobahn? Gibt’s das hier? So richtige, mit Leitplanken etc.; Keine Kühe auf der Straße, 100 km/h schnell fahren!!

 

Aber aufgepasst. Der Schein trügt. Hunde könnten die Wege kreuzen, hier ist sehr wenig Verkehr und daher ist die Autobahnfahrt langweilig zu befahren. Dadurch besteht auch auf längeren Fahrten die Gefahr einzuschlafen, da die Fahrer solche Fahrweisen nicht gewohnt sind.

 

Vor Delhi kommen wir in eine Polizeikontrolle. Ich weiß nicht, ob man es öffentlich sagen darf, aber jeder weißt einen darauf hin, dass die Polizei in Indien korrupt wäre. Der Polizist wollte (für eine nicht begangene Ordnungswiedrigkeit) Geld, doch unser Fahrer weist darauf hin, dass er zwei Europäer an Bord hätte, die dringend zum Flughafen müssten. Wenn diese ihren Flug verpassen würden, wäre er Schuld daran. Das saß! Sofort konnten wir weiterfahren, ohne eine Rupie zu zahlen.

 

Vorbei an gefühlten 1000 Rohbauten von Hochhäusern. Alles für die kommenden Angestellten der boomenden outsourcingden Firmen, die weltweit hier günstige Arbeitsplätze für Callcenter etc. wittern.

 

Auch an einer recht neuen Formel-1-Rennstrecke kamen wir vorbei. Das war u.a. der Grund für diese neue Autobahn! Unvorstellbare Summen wurden hier ausgegeben. So ein krasser Wiederspruch zur doch überwiegend ärmlichen Bevölkerung.

 

An diesem letzten Abend erwartete uns ein starkes Unwetter in Delhi.

 

Soviele Fahrad-, Motorradfahrer und Fußgänger konnten unter den wenigen Brücken keinen Schutz suchen und waren dementsprechend platschnass.

 

 

 

Müde und K.O. kehrten wir unserm Hotel ein. Dasselbe, das wir auch am Beginn unserer Rundreise in Delhi hatten. Nur dass wir nun eine ganze Suite unser eigen nennen konnten. Unglaublich. Zwei große Zimmer, ein Ankleideraum und ein Riesenbad mit Dusche und Badewanne.

 

Unsere letzte Nacht in Indien! Die Tage gingen so schnell rum…

 

 

 

 

Indien Tag 10– Delhi – Abflug

Zeitiges Aufstehen am letzten Tag in Indien.

 

Nach einem guten Frühstück brachen wir zum Flughafen auf und mussten nun auch von unserem Fahrer Abschied nehmen.

 

Für ihn wurde es auch Zeit zu seiner Frau zurückzukehren. Drei Tage später wurde er Vater eines Sohnes.

 

Bei der Ankunft ist mir das gar nicht so bewußt aufgefallen, doch der ganze Flughafen ist mit Teppichen ausgelegt!

 

Mal noch schnell die Windschutzscheibe putzen….

 

Nach CheckIn und einer etwas längeren Wartezeit starteten wir auf einen langen Flug Richtung Heimat. 6800 km Flugstrecke, laut Bordcomputer. Die Aussicht über Berge und Meere unterwegs war phantastisch.

 

 

 

Touch Down – Frankfurt Airport – Gepäckausgabe –Zug –Heimfahrt

 

 

 

Wie schnell 10 Tage vergehen!

 

 

 

 

 

Incredible India –

Ich glaube du siehst uns wieder….

 

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