Tag 4 Nawalgarh - Pushkar

Hey, das macht Spaß. Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit in einem solch fernen exotischen Land seinen Urlaub zu verbringen?

 

Dank shoestring ist die Reise gut durchgeplant, so dass wir nur unsere Sightseeing Ziele setzen müssen.

 

Wir fuhren gleich nach dem Frühstück ins Dorf. Nawalgarh ist für seine Fresken und Havelis bekannt und wird als goldene Stadt von Rajasthan betrachtet. Die Stadt wird von einer Mauer und vier Toren umgeben. 
Wir schauten uns ein paar dieser Kaufmannshäuser an. Zugleich waren wieder die selbsternannte „Guides“ zur Stelle, die uns alles zeigen wollen.

 

Eines der Häuser wurde sehr schön restauriert. Dieses besichtigten wir auch von innen, um einen Einblick in das frühere Leben dort zu bekommen.

 

Anschließend, die Zeit drängte etwas,  ging’s auf den Weg nach Pushkar.

 

Unser Fahrer, so hatte ich das Gefühl, kannte den Weg nicht wirklich. Aber die Richtung stimmte wohl und aus diesem Umstand heraus sahen wir auch wechselnde Landschaften und allerlei am Wegesrand, was wir ansonsten wohl nicht gesehen hätten.

 

Wüste, Wiesen und Felder; engste Gassen in Ortschaften; altes Handwerk in den offenen Häusern. Unglaublich, wie die Menschen hier leben!

 

Auch schwarze Kamele kannte ich bis dato nicht!

 

Zum Teil fuhren wir über Sandpisten. Manche unserer (deutschen) schlechtesten Feldwege sind dort gute Straßen.

 

Nach einigen Stunden erreichten wir unser Luxusresort, das Hotel „Dera Masuda“. Vom Balkon hatten wir einen schönen Blick auf die Berge und einen sehr schönen Pool. Werde ich heute darin schwimmen können?

 

Leider ist das Hotel etwas weit vom Zentrum entfernt, so dass wir nach dem einchecken wieder unseren Fahrer bemühen mussten.

 

Doch bevor wir uns in die Stadt aufmachten, wollte ich an der Rezeption unsere nicht abschließbare Balkontür reklamieren.

 

Sofort eilte ein Angestellter mit auf unser Zimmer und versuchte die Tür abzuschließen; vergeblich! Er meinte schließlich lediglich: „nix kaputt! Lässt sich nicht abschließen! Ist normal!". Typisch Indien.

 

Auf nach Pushkar „City“.

 

Ziel: Erst ein Geldautomat, ein sogenannter „ATM“, denn wir benötigen etwas Bargeld.

 

Die Geldautomaten sind meist in winzigen Hausnischen verbaut und relativ gut zu finden. Ob sie geöffnet sind, Geld haben und überhaupt funktionieren ist etwas anderes.

 

In Jaipur konnte ich erst am dritten ATM Geld abheben.

 

Doch hier? Ich schob meine EC Karte in den Schlitz und versuchte den Anweisungen zu folgen. Vergeblich. Dann holte ich meine Mastercard heraus und probierte dasselbe. Vergeblich. Draußen stand ein indisches Pärchen, das sah, was  los war und mir helfen wollte. Die Inder sind meist sehr freundlich und hilfsbereit. Sie probierten es mit ihrer eigene Karte: kein Problem. Ich probierte es mit meiner: Fehlanzeige.

 

Also, tief durchatmen, Andrea und der Fahrer warten  ein paar Meter entfernt und wissen gar nicht, welches Problem ich habe. Neuer Versuch: Karte rein, Geheimzahl, Betrag eingeben, und:

 

Es funktioniert! Jetzt waren wir wieder ein wenig flüssiger.

 

Nächste Ziel: Ein Tempel oben auf dem Berg.

 

Dort möchten wir hin. Die Seilbahn würde das ganze erleichtern, doch wir wollen uns nach der langen Fahrt auch etwas die Beine vertreten und gehen zu Fuß die neu gebaute Treppe hinauf.

 

Es sieht ein wenig Baustellenartig aus! Esel tragen Steinplatten im Rudel nach oben. Ein Hund begleitet sie.

 

Haben wir etwas übersehen? Auf halber Strecke ist die Treppe so gut wie gesperrt und man kann zunächst nicht ausweichen. Also peinlicherweise an den Arbeitern in der Baustelle vorbei weiter nach oben.

 

Wir blicken zurück und genießen die weite Aussicht und sehen noch mehr Touristen etwas unterhalb unseres Weges. Naja, dann sind wir nicht die einzigen, die diesen Weg wählten.

 

Oben erwartet uns ein sogenannter Monkey-Tempel.

 

Ich sage mal so: „Die Aussicht ist hier schön!“

 

Mit der Seilbahn ging‘s wieder Bergab. Wir wollten nicht wirklich nochmal durch die Baustelle gehen.

 

Nun stand ein Kamelreiten bei Sonnenuntergang auf unserem Programm; nur wir alleine, ohne andere Touristen. Unser Gewicht ist ok zum reiten bemerkte unser Fahrer, andere dürfen nur Kamelkutsche fahren, da sie zu schwer für das Tier wären.

 

Ein Kamelritt ist schon sehr speziell und abenteuerlich. Unterwegs begegneten wir einer Folkloregruppe und einem Feuerspucker. Unser Kameltreiber beteiligt sich direkt am Zwiebelschneiden zur Essensbereitung (für eine andere kleine Reisegruppe), während wir den Klängen lauschen und aufgefordert werden mitzutanzen. Bleiben wir hier länger? Ist die Pause beabsichtigt? Egal, wir genießen die Musik und den Tanz.

 

Die Zeit schreitet voran, es wird schnell dunkel und wir haben noch eine gute Strecke vor uns zu reiten. Dadurch bedingt steigen unsere Kamelführer mit auf unsere Kamele auf, damit es etwas schneller geht.

 

Nach einem guten Essen vor einem Restaurant am See und einem kleinen Spaziergang dort, überreichte uns unser Fahrer ein Geschenk: Cola und rajasthanischer Whiskey!

„my pleasure for you“.

 

Mit einem Cola-Whiskey auf dem Balkon unseres Hotelzimmers konnten wir den Abend ausklingen lassen.

 

Morgen geht’s nochmal an den See, auch in der Hoffnung mal einen Sadhu (heiliger Mann) zu sehen, bevor wir weiter nach Jaipur fahren.

 

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